Pi Jays Corner

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Pi Jays Corner

Beitrag von Mark_G » Sonntag 21. Juli 2013, 21:19

Alles neu macht der Juli...

Nach einem Jahr Pause gibt es ab morgen wieder Pi Jays Corner - new and improved - und wesentlich häufiger!

Den ersten Beitrag in der neuen Rubrik InsideKino Blogs ist nach Mitternacht online.

In diesem Faden könnt Ihr natürlich über und mit Pi Jay diskutieren...
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Mark_G » Mittwoch 24. Juli 2013, 00:16

Schon drei Artikel von Pi-Jay und bislang Null Feedback... :(
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Mattis » Mittwoch 24. Juli 2013, 02:06

Das war dann gestern wohl nichts mit der Quote für "Goethe!. Aber immerhin muss man der ARD zugute halten, dass sie den Film nicht im 22.30-Slot versenden, wo alles über 60 panisch abschaltet, wenn die 27. Widerholung von Christine Neubauers letztem Meisterwerk gerade zu Ende gegangen ist. (A propos, wie konnte es eigentlich passieren, dass diese Frau durch ihre Schauspielerin zur Multimillionärin wurde? )

Es fällt immer wieder auf, dass vielfach bewusst abgeschaltet wird, wenn bei den ÖR mal eine Kinoproduktion läuft., wo man eigentlich denkt, die Herrschaften schauen alles, was da über die Mattscheibe flimmert.
Sind es die Sehgewohnheiten? Denn mir geht es oftmals ähnlich, wenn ich TV-Produktionen am Rande schaue. Sie fühlen sich als Kinofan einfach "nicht richtig" an. Vielleicht denkt der TV-Zuschauer da ähnlich, wenn eine Kinoproduktion zu sehen ist. Aber wer will schonwunderbar komponierte Bilder sehen, wenn es nachmittags bei RTL Mitten im leben gibt?

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von MH207 » Mittwoch 24. Juli 2013, 02:52

Ich habe die letzten beiden Artikel GOETHE! zur Prime Time im Ersten und Götz George's TV-Präsenz zum 75. vergnüglich durchgelesen, weil sie wie von Pi-Jay gewohnt sehr leichtfüßig (mit einem Schuss) Ironie geschrieben sind.

Derzeit verweile ich zur besten Sendezeit an mind. vier von sieben Tagen im eigenen gärtnerischen Kleinod, auf irgendwelchen Festen, etc. so dass solche Fragestellungen mich derzeit defintiv weniger betreffen.

Daher auch kein direktes Feedback.
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Pi Jay » Mittwoch 24. Juli 2013, 10:56

Die Quoten sind im Sommer ja immer unterirdisch, da kann man schon mit mageren 3,38 Mio. Zuschauern (Nachtschicht, ZDF am Montag um 20:15 Uhr) Spitzenreiter werden. Viele Leute sind im Urlaub, im (Bier-)Garten oder auf einer Feier und denken nicht ans Fernsehen. Deshalb laufen hier auch Kinofilme um 20:15 Uhr, weil es sowieso egal ist, welche Quote sie einfahren. Vielleicht dienen die schlechten Quoten auch als Begründung dafür, dass man sich weniger in diesem Bereich engagiert, so haben die ÖR den Einkauf von Filmen ja massiv gekürzt.

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Mattis » Mittwoch 24. Juli 2013, 13:04

Da muss aber ein ganz klares "Ja, aber" her.

Denn der Marktanteil ist nicht wegzureden und der war für "Goethe!" einfach schlecht, vor allem wenn man bedenkt, dass die ÖR bei der angesprochenen Altersgruppe immer einen Vorteil vor den jünger orientierten Sendern, wenn das Wetter so ist, wie es eben aktuell ist.

Es ist der Zuschauer, der hier bewusst abstellt. Die Frage ist, ob die Ursache bei der jahrelangen Programmierung der ÖR liegt, die, sorry für die Ausdrucksweise, fast nur noch Seniorenverblödungsfernsehen, einfachste Berieselung senden. Traumschiff, Pilcher, Lindström, alles die gleiche Grütze, bei der man wirklich wütend werden kann über die dazugehörigen Drehbücher und auch, dass sich die Zuschauer mit diesem Angebot arrangiert und abgefunden haben.

Hier etwas zu ändern, das dauert, da muss der Zuschauer erst umerzogen werden oder glaubt hier wirklich wer, dass die ARD mit der Free-TV Premiere von "2012" 7 Mio Zuschauer erreicht hätte?

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Capitol » Mittwoch 24. Juli 2013, 18:07

Zum Thema "GG"

Auf jeden Fall hat es der "Nuschelfritze" geschafft, anlässlich seines Geburtstages eine ungeheure Medienpräsenz zu erhalten.

Der Gipfel war seine - oder ihm zugeschriebene - Empörung, dass sein Daddy-Portrait erst um 21:45 Uhr läuft. Wahlweise hätten sich einige Leute (und Leutinnen!!) empört, wenn der Film gegen das Frauen-Halbfinalspiel programmiert worden wäre. Selbst wenn dies nicht unbedingt vorhersehbar war.

Na ja, ich werde mir (beides) wohl ersparen.
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Agent K » Donnerstag 25. Juli 2013, 08:42

Zicken in der Vorstadthölle

Bei SUBURGATORY - und im Prinzip bei all den neueren Mädels-Serien im Doppelpack von PRO7 wie NEW GIRL, 2 BROKE GIRLS, oder APARTMENT 23 - geht es mir ähnlich. Ein paar nette Ideen, einige schräge Vögel, aber man guckt sie eher aus Alternativlosigkeit, oder als Betthupferl, weil die Kondition eben nur noch für eine 20minütige Sitcom reicht, und nicht zu einem ausgewachsenen Brocken in Spielfilmlänge. Die Exposition ist eigentlich schon mit der Pilotfolge komplett ausgereizt, und im Rest der Staffel/Serie wird diese meist nur noch variiert. Bei SUBURGATORY hat mein Interesse dann zumindest bis zum Ende der ersten Staffel gereicht, den Beginn der zweiten habe ich nur noch registriert, aber (bislang) nicht mehr eingeschaltet...

Aber da liegt mein Problem mittlerweile eben auch bei der "Quoten-Sau" PRO7 - früher mal mein Lieblingssender - der inzwischen keiner Show mehr die nötige Zeit lässt, sich in der Publikumsgunst zu etablieren. Sobald die Quoten unter den Erwartungen liegen, wird eine Serie gnadenlos abgesetzt... oder auf einem "nach 23 Uhr Exil" (bevorzugt Freitags) versenkt. Da fange ich dann doch gar nicht erst mit einer Serie an, wenn ich deren Ende mit ziemlicher Sicherheit nicht erleben werde. Und der gefühlte Rest von PRO7 wird ja eh von Stefan Raab, Heidi Klum, und den Simpsons diktiert. Zu vernünftigen Zeiten also nur Schrott, und die wenigen Leckerbissen dann für Nachtschwärmer und Vampire. Im Prinzip also auch nicht besser als im öffentlich rechtlichen Bezahlfernsehen...

TV sucks... :|

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Mattis » Donnerstag 25. Juli 2013, 12:51

Mir fehlt da irgendwo "The Big Bang Theory", auch nach 5 Staffeln weit davon entfernt von "jumping the shark".

"HIMYM" habe ich schon sehr gerne gesehen (und schaue es auch immernoch, meist irgendwann wenn es passt online bei Pro 7), aber nach Staffel 4 ging es massiv bergab. In dieser Zeit waren die Charactere zwar auch teilweise überzeichnet, aber dabei noch sympathisch. Jetzt ist das anders. Alleine die Folge, in der Robin ihre Assistentin behandelt, als wäre sie der letzte Dreck. Was haben sich die Autoren dabei nur gedacht?

"Two and a half Men" ist für mich die unwitzigste Sitcom, die ich jemals gesehen habe. Die völlig deplatzierten Lachschleifen sind das Witzigste daran.

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von student a.d. » Donnerstag 25. Juli 2013, 18:06

Ich gucke immernoch liebendgern HOW I MET YOUR MOTHER und auch mit NEW GIRL kann ich mich mittlerweile ganz gut anfreunden, wobei es da schon ein bisl gedauert hat und vor allem als Nachgang/Vorspeise zu erstgenannter Serie passt.

Ansonsten gucke ich eigentlich nichts Comedy-Mäßiges mehr im Fernsehen. Bis vor einiger Zeit lief ja noch MONK, bis heute eine meiner absoluten Lieblingsserien und mit gelungenem Humor-Anstrich. Darüber hinaus alles ein komödiantischer Einheitsbrei oder total unwitzig (TWO AND A HALF MAN), richtig gute Sachen laufen nicht mehr, oder sind gar nie erst auf einem ordentlichen Sendeplatz gelaufen (z.B. Lass es Larry/Curb your enthusiasm).
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Capitol » Freitag 26. Juli 2013, 17:43

RE: GOETHE (verspätet):

Köstlich. Die mäßige Quote veranlasst sogar die "Branchenprawda" zu flammenden Appellen an die ARD, jetzt nicht die Nerven zu verlieren. 1,96 Mio. (einschließlich "Geriatrie") sind natürlich wirklich etwas mau für "20:15". Aber man muss es leider mal wieder erwähnen: Es ist nach meiner ungestützten Erinnerung an einem Abend (rd.) das 2 1/2 Fache dessen, was der Film über MOOOONNNAAATTE im Kino erreichen konnte. Schluchz!
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von MH207 » Montag 29. Juli 2013, 13:46

Irgendwie beneidenswert, wenn jemand fast jede Woche mind. einen der Neustarts für sich entdecken kann (nun gut, das Rahmenprogramm, sprich die Kinolandschaft um den Wohnort, muss stimmen) und sich ebenso häufig freudig erwartend in den Kinosessel schwingt (und die Filme nicht als "Pflichtprogramm" Woche für Woche "abarbeitet").

Ich glaube, ich habe schon lange nicht mehr einen "richtig vollen" Kinomonat erlebt. Vielleicht ist es inzwischen auch Bequemlichkeit, nach subjektivem Empfinden eher (unter-) durchschnittliche Filme sausen zu lassen. Oder vielleicht auch eine "Schutzreaktion" der Psyche, möglichst viele filmische Enttäuschungen zu umschiffen. Die jüngere Vergangenheit ließ ja qualitätstechnisch in der Masse doch einige Wünsche offen.

Jedenfalls könnte der September (u.a. mit JP 3D, WHD, R.E.D.2, RIDDICK) mal wieder einen (subjektiv) richtig voller Kinomonat werden. Der August ist es bei mir mit CONJURING & ELYSIUM jedenfalls nicht ...
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Capitol » Montag 29. Juli 2013, 19:44

RE: August Vorfreude

Och nö, nicht so was Schauriges. Aber wenigstens gibt es noch einen, dem der Trailer zu den MILLERS gefallen hat, obwohl "eigentlich nicht Kernzielgrupe"....
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von student a.d. » Dienstag 30. Juli 2013, 23:56

Interessanter Artikel zur Piraterie. Muss mir das erst Mal durch denk Kopf gehen lassen. Aber 2-3 Sachen fallen mir dazu schon mal ein, auf die ich wohl später noch eingehen werde, jetzt aber evtl ein wenig ungeordnet daherkommen:

Irgendeine Statistik besagt, dass Leute die sich Filme im Netz anschauen, öfter ins Kino gehen, als diejenigen, die sich nie Streifen im Netz angucken.

Außerdem: Wurde die Raubkopierproblematik eigentlich schon auf den Plan gerufen, als die VHS-Kassette neu war?
Gab es je Leute, die sich darüber aufregten, dass Leute Musikkassetten überspielten oder aktuelle Lieder aus dem Radio auf Kassette aufnahmen und daher nicht mehr im Laden kaufen mussten?

Denke das Raubkopierproblem ist bereits so alt wie die jeweiligen Medien selbst. Befürchte, dass es nie komplett zu lösen sein wird.

Außerdem: In Kinospots wird ja immerwieder angegeben wie hoch der Schaden sei, der durch Piraterie verursacht wurde. Wie errechnet sich der Betrag? Denn ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass jeder Mensch, der einen Film illegal online sieht, ihn sich sonst im kino ansehen würde, sollte es diese illegale Möglichkeit nicht geben.
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von arni75 » Mittwoch 31. Juli 2013, 00:30

Alles was wir geben mußten - der lies mich damals enttäuscht im Kino zurück, weil er das Buch so unvorteilhaft zusammengekürzt hat und in meinen Augen nicht die Essenz widergab. Ein wirkliche tolles Buch und lesenswert!

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Mattis » Mittwoch 31. Juli 2013, 02:15

student a.d. hat geschrieben:

Irgendeine Statistik besagt, dass Leute die sich Filme im Netz anschauen, öfter ins Kino gehen, als diejenigen, die sich nie Streifen im Netz angucken.
Was ja absolut logisch ist, schließlich zeigt der Downloadende damit ja grundsätzlich ein größeres Interesse an Filmen, also wird er auch öfter ins Kino gehen, als ein typischer Einmal-im-Jahr-Blockbuster-Kinogänger.

Problematisch sind solche Probeseher sicher auch, aber sicher nicht die größte Sorge der Filmindustrie.
Sorgen sollten die Kandidaten geben, die sich mit minderwertiger Qualität aus dem Internet vollkommen zufrieden geben und mit diesem "Angebot" den Gang ins Kino komplett aufgeben und natürlich auch die Gruppe an Zuschauern, die gar nicht erst mehr kommen, weil der Film sowieso 3 Monate später legal zu erwerben ist, zu Preisen, die oftmals unter dem Kinoticket liegen.

Aber da braucht es auch keine Abstufungen, es ist nunmal Diebstahl und was mir nicht gehört, das kann ich nicht einfach nach Belieben nehmen. Im Supermarkt habe ich auch keine Garantie, dass mir die neue Pizza schmecken wird.


Man muss auf der anderen Seite aber natürlich auch die Frage stellen, ob die Industrie da nicht wieder einmal gepennt hat. Als zum Beispiel das Downloaden von Musik groß in Mode kam, hätte man schlicht schneller mit legalen digitalen Alternativen kommen müssen, damit sich der Internetuser gar nicht erst an das Downloaden gewöhnt. Und dann kamen irgendwann, gefühlte 100 Jahre später, die ersten Shops, allerdings mit absurden Einschränkungen. Und erst Jahre später, als man ein faires Angebot geschaffen hatte und der Kunde mit dem gekauften Titel machen konnte, was er wollte, ging der Markt durch die Decke.
Vielleicht müssen hier die älteren Herrschaften in den Chefbüros auch mal auf Ratschläge von einer Generation zurückgreifen, die mit dem Internet aufgewachsen ist.

Gebt den Leuten ihr Netflix oder sonst was, sie werden das Kino nicht sterben lassen, da bin ich mir sicher. Die meisten der Kunden wären sowieso nicht ins Kino gekommen, vielmehr sehe ich hier einen zusätzlichen Markt an Zuschauern, die einfach keinen Bock auf Kino haben, sehr wohl aber bereit sind, einen "Premiumpreis" zu zahlen, um einen Film exclusiv und parallel zur Kinoauswertung sehen zu können. (Allerdings wäre es auch nur ein weiterer Sargnagel, für Videotheken). Nur, weil man heutzutage vor der Play Station tanzen kann, sind die Diskotheken nicht leer. Kino wird so lange eine Rolle spielen, wie der Mensch noch das Verlangen nach sozialen Kontakten hat. Wenn wir alle mit 700 Kilo und im Hirn eingepflanzter alternativer Realität zu Hause in unseren 10m²-Appartments auf der Couch sitzen, dann ist es tot. Möge dieser Tag niemals kommen.

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Agent K » Mittwoch 31. Juli 2013, 10:23

Alles, was wir geben mussten

Ich hab den auch auf PRO7 mitgenommen und war ähnlich gefesselt wie du. Und ich hatte davor weder die Buchvorlage noch den Fim auch nur irgendwie auf dem Radar. Nur das Darsteller-Trio Keira Knightley, Andrew Garfield (BOY A) und natürlich Carey Mulligan (DRIVE, SHAME) fand ich allein schon höchst interessant...

Und auch ich habe beinahe instinktiv darauf gewartet, dass sich da irgendwann zumindest Ansätze von Aufbegehren, Widerstand oder Rebellion gegen das "System" zeigen, einfach weil es eben den (aktuellen) Sehgewohnheiten, Erwartungshaltungen, und Wertesystemen zwischen "Gut" und "Böse" entspricht. Aber ich persönlich bin davon überzeugt, dass die traurig-melancholische Grundstimmung genau deshalb so gut wirkt, weil sich der Film jeglicher moralischer Botschaft/Wertung enthält und keine Entwicklungen analysiert oder erklärt. Und Tommys verzweifelter "Urschrei" ist genau deshalb so erschütternd, weil er den einzigen signifikanten Widerstand markiert. Der Film ist für mich persönlich (zumindest vordergründig) keine Kritik an Gesellschaft oder "Gesundheitsindustrie", er warnt nicht vor bedenklichen Tendenzen, sondern er zeigt eine etablierte und institutionalisierte Gesellschaftsstruktur, deren Entstehung letztlich irrelevant ist, deren Moral durch irgendeine "Ethik-Kommision" längst abgesegnet wurde, und deren gesellschaftliches Fundament mittelfristig auch nicht durch irgendwelche "Reformen" gefährdet ist. Es ist ein zeitgenössischer Ist-Zustand, wie man ihn auch in jeder Form der Sklaverei, in irgendwelchen Kasten-Gesellschaften, oder in den Arenen des alten Rom hätte abbilden können, wo Gladiatoren für die Unterhaltung anderer ihr Leben ließen. Und es ist als denkbares Szenario eben schlichtweg "glaubhaft", weil letztlich alle technischen Möglichkeiten/Fortschritte der Menschheitsgeschichte irgendwann auch tatsächlich realisiert - und genutzt - wurden...

Und so ist NEVER LET ME GO für mich letztlich auch ein Film, der "Cloning" nur am Rande thematisiert, und eigentlich eine andere Perspektive im Kontext von "Leben/Tod/Abschied" aufzeigt. Denn der "Wert" des Lebens definiert sich (wie schon in BLADE RUNNER) nicht über die reine "Lebensspanne", die sich durch "Fortschritt" und eine total verkrampfte Einstellung zum Tod immer weiter vergrößern lassen mag, sondern über "Inhalte" wie Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung, Freunde, Liebe, und das Erreichen von persönlichen Idealen und Zielen. Irgendwann müssen wir alle "vollenden" (das gilt für die 5jährige Leukämiekranke ebenso wie für ein 87jähriges Schlaganfallopfer), also gilt es gemäß dem traditionellen "carpe diem" seine begrenzte Zeit sinnvoll zu nutzen. Es geht für mich persönlich um die Dankbarkeit, Demut, und Würdigung dessen, was man im Kontext seiner begrenzten Möglichkeiten erreicht hat... statt in einer immer längerer werdenden Lebensspanne und einer blinden, endlosen Suche auf Kosten anderer die wesentlichen Werte zu verpassen...

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von arni75 » Mittwoch 31. Juli 2013, 10:53

De Verfilmung kürzt aus naheliegenden Gründen (um schnell zu den bekannten Schauspielern zu kommen) den langen Buchteil, der sich dem Aufwachsen der Kinder im Internat widmet und wo die Grundlagen für den Leser gelegt werden. Das Fehlen dieses Teils im Film verschiebt in meinen Augen den Fokus auf die Dreiecksbeziehung - dabei gibt es so viele schockierende, gleichzeitig so banale Momente im Buch. Wenn ich da an die Auflösung des Bogens um die Gemäldegallerie denke....

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Agent K » Mittwoch 31. Juli 2013, 10:59

arni75 hat geschrieben:...Wenn ich da an die Auflösung des Bogens um die Gemäldegallerie denke...
Spoiler
Wurde mir im Film mit der abstrakten Suche nach der "Seele" eigentlich hinreichend erklärt...
Ist aber in dem Fall wohl ein Vorteil, wenn man das Buch nicht kennt. Für sich alleine fand ich den Film aber überzeugend stimmig und konsistent...

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Pi Jay » Mittwoch 31. Juli 2013, 11:21

Ich habe mich bei Wikipedia über den Roman informiert, weil ich wissen wollte, ob bestimmte Sachverhalte dort womöglich erklärt werden. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass die Passivität der Spender erläutert wird, und auch einige andere Dinge, die im Film missverständlich oder unzureichend erklärt werden, erscheinen so in einem anderen Licht. Die Adaption scheint also über einige Defizite zu verfügen.

Dennoch ist die Passivität der Figuren im Film rätselhaft und verstörend. Dramaturgisch gesehen sogar ein Hemmschuh, was aber durch die gelungene Inszenierung und die Schauspieler teilweise ausgeglichen wird. Man hätte es besser erklären, ein paar Fragen mehr beantworten müssen. Was Agent K schreibt, kann ich nur unterschreiben, dennoch wirkt der komplett fehlende Widerstand vollkommen unnatürlich auf uns (auch im alten Rom gab es Sklavenaufstände), was meiner Meinung nach der Aussage der Geschichte an Brisanz nimmt. Es erscheint eben zu utopisch.

Vielleicht sollte ich den Roman lesen, allerdings fürchte ich, dass er mir zu traurig sein wird. Meistens sind aber genau das die Bücher, die einem in besonderer Erinnerung bleiben und die einen nie wieder loslassen. "Der wiedergefundene Freund" zum Beispiel oder "Lichtjahre". Hmm, vielleicht schreibe ich irgendwann mal was über meine Lieblingsbücher...

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Agent K » Mittwoch 31. Juli 2013, 12:54

Pi Jay hat geschrieben:...auch im alten Rom gab es Sklavenaufstände...
Aber zumindest war der Aufstand/Widerstand doch auch da nicht der allgegenwärtige Normalzustand, sondern über weite Strecken eher die (aus unserer Sicht rätselhafte) Demut, Unterwürfigkeit, Obrigkeitshörigkeit... um nicht zu sagen Akzeptanz. Ich hatte nie das Pech in Unterdrückung aufgewachsen zu sein, aber wirklich "utopisch" erscheint mir das nicht. Und es mag ja an einigen anderen Schulen auch "Rebellen" gegeben haben, aber um deren Schicksal kümmert sich dann eben ein Michael Bay. Und wenn man von Jugend an auf eine bestimmte Ideologie/Rolle getrimmt wird (z.B. Hitlerjugend), dann wird es noch schwieriger. Und die fehlende "Aggressivität" definiert letztlich ja nicht nur die Passivität im Kontext der Unterdrückung, sondern auch die Dreiecksgeschichte selbst. Denn das geradezu selbstlose "Gehenlassen" des Geliebten - sei es nun zur besten Freundin oder in den Tod - symbolisiert ja auch schon überhöhte Liebespoesie Shakespeare'schen Kalibers). Für mich persönlich hat sich die "Unnatürlichkeit" der Figuren durchaus instinktiv erschlossen und musste nicht weiter erklärt werden... und letztlich ist es dann doch gerade diese Fremdartigkeit, die die Figuren so liebenswürdig, und die Klone zu den "besseren Menschen" macht...

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Lost77 » Mittwoch 31. Juli 2013, 15:45

Zum Thema Sklaverei. Das beanwortet der Film "Das Leben des Brian" ganz witzig. Da gibt es eine Szene, wo gefragt wird, was haben die Römer eigentlich gebracht. Und dann kommt Wasserleitung usw. Ich würde mal behaupten das es vielen Sklaven in Rom besser ging, als in ihren (im Vergleich zu Rom) unterentwickelten Heimatregionen. Das sieht man ja heute auch an den Roma die aus Osteuropa kommen. Die leben hier in Deutschland in Verhältnissen, die Einheimische den Kopf schütteln lassen. Aber hier in Deutschland leben sie trotz allem besser als in ihrer Heimat.

Das wird auch einer der Gründe sein, warum es so selten Sklavenaufstände (z. Bsp. auch in den Südstaaten der USA) gab. Das Leben in Sklaverei ist aus damaliger Sicht wohl um einiges besser und gleichförmiger als in der Heimat. Wer gearbeitet hat, der war beschäftigt und hat Essen bekommen. Ein Sklave musste sich um nichts kümmern. Das es negative Aspekte wie Gewalt gab ist klar. Aber in ihren Heimatregionen hätten sie im Stammesverbund auch Gewalt erfahren, ob nun durch Stammeskriege oder Stammesrituale. Auch dort hätten sie nicht die Entscheidungsfreiheit besessen, wie sie sich ein Westeueropäer heute vorstellt. Wobei natürlich jeder Mensch von äußeren Einflüssen und der Gehirnwäsche seiner Umgebung beeinflusst ist.

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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von MH207 » Freitag 2. August 2013, 01:00

Thema GATSBY:
Mir ist auch noch diese lange (zähe) Einführungsphase, die fast ausschließlich dazu dient, irgendwelche Kamerafahren einfangen, um die Daseinsberechtigung von 3D zu zementieren, leicht aufgestoßen. Aber unterm Strich bin ich ganz bei Dir Pi-Jay, selbe Benotung. Kann/konnte mich nicht diesen allgemein überwiegenden Lobeshymen anschließend. Rein emotional betrachtet, wäre ich bewertungstechnisch sogar noch etwas runter. Aber der Film kann schließlich für meine Erwartungshaltung wenig bis nichts.
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von Capitol » Freitag 2. August 2013, 22:31

Auch Thema GATSBY:
Habe gerade gelernt, dass das schon die fünfte Leinwandadaption von Fitzgerald war. Ich kenne nur die Version "Redford/Farrow" - und die schlägt die Neuauflage um Längen. Natürlich sind die ersten 20, 30 Minuten reine optische Opulenz. Aber sie haben mich begeistert, wie ich zugeben muss. Und wie ich schon in den Forum-Charts seinerzeit zugab: Ich hätte die 3€ investieren sollen :-)
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Re: Pi Jays Corner

Beitrag von ncc5843 » Donnerstag 8. August 2013, 06:21

UFOs und Dudelsäcke? Monty-Python-Seher wissen mehr: Die Blancmange-Aliens kommen zurück und verwandeln arglose Mitbürger in Schotten! :mrgreen:

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