Arthur A. hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. Oktober 2020, 17:04
Eine Korrektur: Das Modell WIRD vielleicht zur Anwendung kommen, doch das MUSS es ganz definitiv nicht. Als jemand, der von Anfang an für die Maßnahmen war und immer noch große Bedrohung vom Virus ausgehend sieht, kann ich dennoch inzwischen nur noch den Kopf schütteln. Wir hatten sieben Monate, um zu lernen, und bekomme den Eindruck, dass nichts gelernt wurde.
Ja, man könnte es anders lösen (oder hätte es vor 3-4 Wochen anders lösen können), wenn man gelernt und mehr Mut für unpopuläre Maßnahmen gehabt hätte. Hat man aber nicht, und da die Lage sich wirklich übel entwickelt, wird man wohl bald keine andere Wahl mehr haben, damit es nicht komplett entgleist.
Deine Argumentation zum privaten Bereich kann ich nachvollziehen, das Problem ist aber, wie soll man das kontrollieren oder auch nur eine Scheinkontroll-Drohkulisse aufbauen? Wenn Du als junger Mensch nicht einsehen konntest, dass man in einer Pandemie nicht (so lange / so exzessiv) feiern soll, hätte es für Dich einen Unterschied gemacht, ob es auch verboten gewesen wäre, sich daheim mit Freunden zu betrinken, und im (extrem unwahrscheinlichen, in jugendlichem Leichtsinn als unmöglich eingeschätzten) Fall des Erwischtwerdens viel Geld gekostet hätte?
Und da man schon rein praktisch nicht jede Privatwohnung kontrollieren kann, und das zum Glück natürlich auch rechtlich eingeschränkt ist, gibt es nur eine Möglichkeit, es in den Griff zu kriegen: Wenn fast keiner mehr rausgehen darf, und insbesondere nicht in größeren Gruppen und am Abend, dann sieht man nämlich schon auf offener Straße, ob jemand auf dem Weg zum Feiern irgendwohin ist.
Mark_G hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. Oktober 2020, 17:55

Sorry, wenn ich die "Spielverderberin" gebe, aber um aussagekräftig zu sein, müsste man die Angaben in dieser Grafik in Relation dazu setzen, wie häufig die Leute sich an den jeweiligen Orten aufgehalten haben. Der eigene Haushalt dürfte bei 100 % liegen, alles andere mehr oder weniger darunter.
Und dass daheim die höchste Ansteckungsgefahr besteht, wenn man das Virus erst mal im Haushalt hat, ist auch nicht verwunderlich. Schließlich hält man da normalerweise keinen Abstand, nutzt alle Räume gemeinsam, unterhält sich, berührt diverse Oberflächen und wenn jemand ernster krank ist, muss man sich natürlich um ihn kümmern und kann ihn nicht irgendwo einschließen.
Mara
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