James Bond: Schwarz oder Schwul?

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James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von kinofan43 » Mittwoch 26. August 2015, 09:30

Laut www.n-tv.de hat Pierce Brosnan vorgeschlagen, das der nächste Bond nach Daniel Craig entweder schwarz oder schwul sein sollte. Wobei für ihn ein schwarzer Bond wohl realistischer wäre, als ein schwuler Bond. Ehrlich gesagt dürfte ein schwuler Bond interessant werden, aber realistisch ist das für mich nicht. Verlangt dann Bond, dann einen Prosecco, statt einen Martini? Prosecco, geschüttelt, nicht gerührt? Idris Elba als Bond könnte ich mir schon vorstellen, oder wie wäre es mit Will Smith? Was denkt ihr?

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Agent K » Mittwoch 26. August 2015, 10:44

Also ich finde unter dem genannten Link nur einen Artikel zum 85. Geburtstag von Sean Connery. Und ein schwuler Bond wäre letztlich das Ende der "Bond-Girls"...

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von kinofan43 » Mittwoch 26. August 2015, 11:10

Agent K hat geschrieben:Also ich finde unter dem genannten Link nur einen Artikel zum 85. Geburtstag von Sean Connery. Und ein schwuler Bond wäre letztlich das Ende der "Bond-Girls"...
Die Nachricht war beim News-Ticker. Ich bin zwar selbst schwul, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ein schwuler Bond funktionieren soll, ohne voll mit dummen Schwulenklischees zu sein. Deshalb finde ich einen Afroenglischen Bond viel realistischer, sollte Craig irgendwann mal aufhören. Aber es steht ja noch gar nicht fest, ob Craig nach Spectre aufhören wird bzw. wie lange er es noch machen wird. Ich finde ihn, das er einen der besten Bonddarsteller ist.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Agent K » Mittwoch 26. August 2015, 11:29

Spiegel

James Bond ist ja an sich schon ein Klischee. Der testosterongeladene Macho-Agent und die Mädels, die wiederum Sex und Attraktivität als "Waffe" einsetzen. Da werden konservative Geschlechterrollen bedient, und das hat Tradition. Eine Kino-Serie über einen homosexuellen Geheimagenten mag durchaus eine Überlegung wert sein, aber dann nennt man sie bitteschön eben nicht mehr "James Bond 007"...

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von kinofan43 » Mittwoch 26. August 2015, 11:33

Agent K hat geschrieben:Spiegel

James Bond ist ja an sich schon ein Klischee. Der testosterongeladene Macho-Agent und die Mädels, die wiederum Sex und Attraktivität als "Waffe" einsetzen. Da werden konservative Geschlechterrollen bedient, und das hat Tradition. Eine Kino-Serie über einen homosexuellen Geheimagenten mag durchaus eine Überlegung wert sein, aber dann nennt man sie bitteschön eben nicht mehr "James Bond 007"...
Man kann die Reihe dann James Pink nennen. :mrgreen: Besprechungen gibt's dann im Dark Room und Bond-Men gibt's dann auch. :mrgreen:

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Mark_G » Mittwoch 26. August 2015, 12:52

Ein Spion muss alles geben, um an Infos heranzukommen... Auch ein James Bond... Aber das ist doch alles Schnee von gestern, schließlich hat Daniel Craig dies ja schon in einer Szene mit Javier Bardem angedeutet...
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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von illuminat » Mittwoch 26. August 2015, 13:44

Ich persönlich kann mir auch keinen schwulen Bond vorstellen. Heiße Szenen mit Bond-Boys statt -Girls hätten natürlich schon was, aber das wäre einfach nicht mehr Bond. Am ehesten könnte ich mir noch einen Bond in der Art von Francis Underwood (House of Cards) vorstellen, der mit seiner Eherfrau (dann halt Bondgirl) gelegentlich auch mal seinen Bodyguard mit ins Bett nimmt.

Und schwarz? Passt halt auch nicht auf die Figur.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Lativ » Mittwoch 26. August 2015, 16:13

Nicht falsch verstehen, bitte, aber beides passt nicht zu Bond. Diese Figur hat Tradition und gewisse eckpunkte an denen man sich orientiert und daran sollte man auf alle zeiten festhalten.
Ein Schwuler Schwarzer Bond der den Herren in den schritt kneift und ins Ohr fragend flüstert ob seine Waffe auch so voll geladen sei wie seine passt eher in den Lustbereich. :lol:

Das einzigste über was man diskutieren könnte wäre mal ein Bonddarsteller der nicht aus UK oder einem ihrer Übersee-Département kommt sondern aus dem Ausland. Ein Deutscher 007 wäre den Briten aber wohl äußerst schwer schmackhaft zu machen.
Einen Amerikaner dann aber bitte auch nicht.

Man sollte schon den stil beibehalten aber wie ein Kochrezept das von generation zu generation weitergegeben wird und jede Person eine neue PASSENDE zutat dazu gibt kann man auch hier verfahren und hat es ja auch schon.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Invincible1958 » Donnerstag 27. August 2015, 01:34

Ich dachte, Bond soll eine vegane, blinde chinesische Frau werden?
Hatte, glaube ich, Roger Moore neulich vorgeschlagen.

Mal ehrlich: was hat Bond eigentlich mit Political Correctnes zu tun und warum werden solche Diskussionen auf "seinem" Rücken ausgetragen?
Bond ist NICHT der Jedermann, er ist nicht der "kleine Mann", er ist NICHT das Volk, und er ist auch nicht die Blaupause, auf die die Bevölkerung ihre Fantasien projizieren darf.
Bond ist KEIN Allgemeingut.

Bond sollte nie politisiert werden.

Der arme Ian dreht sich im Grab um, wenn er mitbekäme, was aus verschiedenen Richtungen alles geschrieben und geredet wird.
Was bin ich froh, dass EON Productions seit Anfang der 60er mit aller Macht gegen alle "Feinde" von außen vorgeht, um das mal so drastisch auszudrücken.
Das hat auch was mit Respekt vor der Schöpfung des Autors zu tun. Und da bin ich Barbara Broccoli dankbar für. Ich hoffe sie bleibt noch lange am längeren Hebel.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von illuminat » Donnerstag 27. August 2015, 15:17

Amen Bruder, gelobt sei der Fleming!

Auch wenn man aus Bond keine chinesische Frau macht, so hat er sich, genauso wie das Setting, mit der Zeit gewandelt. Und Politik war doch schon immer ein Zeil von Bond, wenn auch nicht unbedingt Gesellschaftspolitik

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Invincible1958 » Donnerstag 27. August 2015, 23:19

illuminat hat geschrieben:Und Politik war doch schon immer ein Zeil von Bond, wenn auch nicht unbedingt Gesellschaftspolitik
Bond spielt immer vor dem aktuellen politischen Hintergrund - aber er würde nie gegen reale Organisationen, Länder etc. kämpfen.
Ein "Bond gegen ISIS" wird es nie geben, genau wie es nie "Bond gegen die Russen" gegeben hat. Es war immer alles fiktiv.

Und ja, gelobt sei Ian Fleming - ganz ohne Ironie.

Die kleinen Änderungen, die es gab, waren fast schon zuviel. Warum darf Bond nicht mehr Kette rauchen?
Allein das ist mir schon zuviel Eingriff in den Charakter.

Wenn Bond mit der Zeit gegangen ist, dann nur in der Popkultur: Mode, Musik etc.
Politik und Gesellschaft spiegeln sich wie gesagt bei Bond nur im Entferntesten wider.

Meine Verwunderung über diese ständigen Diskussionen geht eigentlich nicht dahin, DASS bzw. WARUM solche Stories ständig wieder aufgewärmt werden, sondern warum das Ziel immer Bond ist?
Warum gibt es nicht eine Debatte, ob Iron Man schwul und mexikanisch sein sollte? Oder jeder andere fiktive Roman/Comic/Film-Charakter?
Warum soll Lara Croft nicht ein Mann werden?
Und warum hat Winnetou in der RTL-Neuverfilmung jetzt keine Liebesbeziehung mit Old Shatterhand?

Oder gibt es diese Diskussion auch bei allen anderen Charakteren, und mir fällt es nur bei Bond immer wieder auf?

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Mark_G » Donnerstag 27. August 2015, 23:22

Also zumindest bei Comics und manchen Verfilmungen wird gerne mal das Geschlecht oder die Hautfarbe geändert...
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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von kinofan43 » Freitag 28. August 2015, 07:10

Mark_G hat geschrieben:Also zumindest bei Comics und manchen Verfilmungen wird gerne mal das Geschlecht oder die Hautfarbe geändert...
Haben sie Thor nicht gerade in den neuen Comics zur ner Frau gemacht? Ich denke Chris Helmsworth muß ich wohl in Zukunft Sorge um seinen Job machen. :mrgreen:

Ich finde Bond soll, was schwul oder nicht schwul angeht, so bleiben wie er ist. Ich brauche keinen schwulen Bond, in meinen Augen passt das einfach nicht. Allerdings gegen einen afroenglischen oder afroamerikanischen Schauspieler spricht eigentlich gar nix. Man könnte es doch so erklären, das James Bond einfach nur ein Tarnname für den Topagenten des Britischen Geheimdienstes ist.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Invincible1958 » Freitag 28. August 2015, 12:46

kinofan43 hat geschrieben:Man könnte es doch so erklären, das James Bond einfach nur ein Tarnname für den Topagenten des Britischen Geheimdienstes ist.
Never.
Diese Theorie gibt es seit den späten 60ern. Aber es gibt keinen Grund für sie.
Wer die Bücher gelesen hat, und die Filme kennt, weiß, dass das nicht möglich ist.

Ich frage mich einfach: warum kann man nicht einfach eine andere Filmreihe produzieren, mit einem Agenten, der dann wie auch immer heisst?
Wo wäre das Problem? Es verbietet doch niemand einen schwarzen, schwulen, weiblichen, asiatischen, veganen oder sonstwie gestalteten Geheimagenten zur Filmfigur zu machen.
Warum der Name "James Bond"? Das soll mal jemand erklären.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Mattis » Freitag 28. August 2015, 13:01

Warum sollte es denn kein Afro-Amerikaner weden? Daniel Craig ist von Flemings Beschreibung Bonds genauso weit weg, wie Idris Elba.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von illuminat » Freitag 28. August 2015, 17:53

Invincible1958 hat geschrieben:Meine Verwunderung über diese ständigen Diskussionen geht eigentlich nicht dahin, DASS bzw. WARUM solche Stories ständig wieder aufgewärmt werden, sondern warum das Ziel immer Bond ist?
Warum gibt es nicht eine Debatte, ob Iron Man schwul und mexikanisch sein sollte? Oder jeder andere fiktive Roman/Comic/Film-Charakter?
Warum soll Lara Croft nicht ein Mann werden?
Und warum hat Winnetou in der RTL-Neuverfilmung jetzt keine Liebesbeziehung mit Old Shatterhand?

Oder gibt es diese Diskussion auch bei allen anderen Charakteren, und mir fällt es nur bei Bond immer wieder auf?
Naja, welche Filmreihe mit mehr als 20 oder auch nur 10 Teilen gibt es noch mit einer einzelnen Titelfigur? Noch dazu eine Figur, die über 50 Jahre hinweg von mehreren Darstellern verkörpert worden ist und sich dabei kaum verändert hat. Da fällt wohl niemanden viel ein, weswegen Bond die einzige Figur ist, über die man überhaupt diskutieren kann.
Und als Marktführer - oder Monopolist - hat man Verantwortung und muss sich immer Kritik gefallen lassen.
Und: man sieht es als Zeichen an, dass eine Figur berühmt und beliebt ist, wenn viele Menschen so sein wollen, wie die Figur. Aber es zeugt doch genauso von der Wichtigkeit von einer Figur, wenn sich viele Menschen wünschen, die Figur wäre ein wenig so, wie sie. Wenn sich Schwule wünschen, JB wäre schwul, dann versprechen sie sich doch etwas davon.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Invincible1958 » Freitag 28. August 2015, 21:03

Mattis hat geschrieben:Warum sollte es denn kein Afro-Amerikaner weden? Daniel Craig ist von Flemings Beschreibung Bonds genauso weit weg, wie Idris Elba.
Nope. Ist er nicht.
Allein das harte, kantige, kalte Gesicht, was Fleming beschreibt, trifft ziemlich genau.

Und Afro-Amerikaner geht schonmal gar nicht.
Ein ungeschriebendes Gesetz, das meiner Meinung nach auch eingehalten werden sollte, ist, dass der Schauspieler aus dem britischen Commonwealth stammt.
Das wurde zwar schon mit Pierce Brosnan gebrochen (Irland war zu dem Zeitpunkt schon kein Teil des Commonwealth mehr).
Aber ein Ami als Bond, das wäre so wie ein Brite als Batman oder Superman. ;-)
Also wenn schon, dann Afro-Brite.

Bond stammt nunmal aus der weißen Arbeiterklasse Englands.
Ein Afro-Brite hätte einen ganz anderen Background als Bond, und wäre somit ein ganz anderer Charakter.

Auch wenn Fleming nicht extrem viel über Bonds Vergangenheit und sein Privatleben schreibt, reicht es doch schon aus, um sich ein Bild davon zu machen, was für ein Charakter er ist.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Mattis » Freitag 28. August 2015, 22:07

Invincible1958 hat geschrieben:
Mattis hat geschrieben:Warum sollte es denn kein Afro-Amerikaner weden? Daniel Craig ist von Flemings Beschreibung Bonds genauso weit weg, wie Idris Elba.
Nope. Ist er nicht.
Allein das harte, kantige, kalte Gesicht, was Fleming beschreibt, trifft ziemlich genau.
DAS ist Flemings Bond.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hoagy_Carmichael

Damit hat Daniel Craig nichts zu tun. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich Daniel Craig auf Nachfrage sofort eine osteuropäische Herkunft andichten.
Und warum sollte ein dunkelhäutiger Schauspieler kein kantiges, hartes und kaltes Gesicht haben?

Ich sehe da keinen Unterschied. Blond statt braunhaarig zu casten ist für mich nichts anderes als dunkelhäutig statt weiß. Der Hautfarbe wird nur einfach immer wieder viel zu viel Bedeutung beigemessen.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Invincible1958 » Freitag 28. August 2015, 22:25

Mattis hat geschrieben:Blond statt braunhaarig zu casten ist für mich nichts anderes als dunkelhäutig statt weiß. Der Hautfarbe wird nur einfach immer wieder viel zu viel Bedeutung beigemessen.
Da hast du es schon. Es gab schon schwarzhaarige (z.B. Timothy Dalton) und braunhaarige (z.B. Roger Moore) und dunkelblonde (Daniel Craig).

Die Hautfarbe hat in dem Sinne aber schon etwas damit zu tun, weil Bond ein Charakter aus einer Zeit ist, als es diese "Rassentrennung" noch mehr gab als heute.
Obwohl es ja leider heute immer noch ein großes Thema ist.

Und das ist der Punkt.
So lange es eine Schlagzeile Wert wäre, dass der neue Bond "schwarz" ist, heisst das nichts Gutes.
Das wäre auch für den Schauspieler kein "Erfolg".

Und diese Formulierung allein: "der erste schwarze ..." - als ob es überall einen "ersten schwarzen ..." geben müsse.

Das Hautfarben-Denken in den Köpfen der Menschen ist erst weg, wenn es niemanden mehr auffällt, falls Bond mal einen anderen Teint hat.
Aber solange daraus eine Story gemacht wird, ist es viel zu früh.
Bond ist nicht das Projekt, was als Vorreiter in Gesellschaftspolitischen Themen den Vorreiter spielen muss.

Und ich komme jetzt wie immer auf andere Charaktere:

Warum wurde ein weißes Kind als Harry Potter besetzt? Waren da überhaupt Schwarze beim Casting zugelassen?
Warum sind die Hobbits alle weiß?
Warum spielt Idris Elba nicht Superman?
Warum wurde der junge Anakin Skywalker in Episode I-III nicht mit einem schwarzen Schauspieler besetzt?

Wenn es keinen Unterschied macht, welche Hautfarbe ein Charakter hat, warum werden weiße Buch-Charaktere dann zu 99% mit weißen Schauspielern besetzt?

Warum werden die Löwen in Disney's Musical seit 18 Jahren in jeder Produktion auf der Welt immer von Schwarzen gespielt? Es gibt auch Weiße, die großartig singen können. Warum darf kein Weißer Simba spielen? Im Film wurde er schließlich (sowohl in jung als auch in alt) von weißen Schauspielern gesprochen und gesungen.
Wenn die Hautfarbe keine Bedeutung hat, warum wird der Böse Scar dann auf der Bühne immer von einem weißen Schauspieler gespielt?

Und jetzt zur alles entscheidenen Frage:
Wenn es keinen Unterschied macht, ob weiß oder schwarz - wäre es dann schlimm, wenn Bond auf ewig weiß bleibt?

Tut mir Leid, wenn ich die ganze Diskussion nicht mehr wirklich ernst nehme.
Aber mein Standpunkt dazu ist: erfindet einen schwarzen Charakter, und dreht eine Kinoserie mit ihm. Er muss nicht James Bond heißen.

Einige scheinen sich so sehr auf den Gedanken eingeschossen zu haben, dass sie womöglich enttäuscht wären oder EON Productions sogar Rassismus unterstellen würden, wenn sie als Bond Nr. 7 nach Daniel Craig KEINEN schwarzen Schauspieler casten.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Mattis » Freitag 28. August 2015, 23:14

Was ist denn das für ein Argument, Bond würde aus einer anderen Zeit stammen? Bond ist schon immer mit der Zeit gegangen und eben nicht in den 60ern stehengeblieben.

Deine weitere Argumentation zur Thematik kann ich nicht nachvollziehen. Denn Dinge werden nicht als normal angesehen werden, wenn es keiner vorlebt.
2 Frauen oder 2 Männer die auf der Straße Händchen halten, sich küssen, die Kinder adoptieren, die werden nicht irgendwann einmal von allen akzeptiert, weil es die Politik vorgibt, sondern durch Begegnungen. Das passiert ja nicht von alleine. Normalität entsteht durch Handeln.

Deine Potter, Hobbit usw-Vergleiche halte ich für unpassend. Es handelt sich dabei um abgeschlossene Geschichten, bei denen der Fokus auf der Charakterisierung liegt. Das ist bei Bond anders. Ich habe zwar die Bücher nicht gelesene, aber so wie er in den Filmen porträtiert wird, ist er ein vollkommen oberflächlicher und letztendlich austauschbare Spion mit 3 oder 4 markanten Eigenschaften, aber praktisch keiner Tiefe.
Die Filme haben die literarische Vorlage hier komplett verdrängt und Bond schon lange das ursprünglich durch Fleming gezeichnete Gesicht genommen, weshalb es für mich hier keinen Unterschied machen würde, ob es nun Idris Elba oder Daniel Craig ist.
Die Bond-Reihe deutet durch ihre Konzipierung einfach eine neverending Story an. Für mich ist Pierce Brosnan nicht Daniel Craig, sondern vielmehr ist Daniel Craig der Typ, der den Posten von Pierce Brosnan übernommen hat. Die spielen beide für mich nicht den gleichen Charakter, sondern einfach nur das Pseudonym James Bond aus.

Weshalb Simba und Nala immer von dunkelhäutigen Darstellern besetzt werden, ist wohl einerseits der Kunst (ein weißer in diesem Kostüm wirk farblich nicht harmonisch, das ist ja alles komplett durchkonzipiert) geschuldet und andererseits natürlich der kulturellen Verbindung von Afrika und der im Film dargestellten Tierwelt.
Nicht vergleichbar mit James Bond, denn ein dunkelhäutiger Agent, der durch London läuft, ist kein Farbtupfer, sondern schlicht alltag.

Wenn es keinen Unterschied machen würde, ob schwarz oder weiß, würdest DU dann überhaupt diese Frage stellen?
Denn DU störst dich ja daran und bist dagegen. Ich brauche keinen dunkelhäutigen Bond, aber es würde keinen Unterschied machen, wenn es einen gäbe.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Lativ » Samstag 29. August 2015, 00:46

Ich persöhnlich positioniere mich klar und deutlich diesbezüglich auf Invincibles Seite weil seine argumente für mich schlüssig sind.

Mattis bei dir habe ich den eindruck das du mit deiner 'Ultra Linken' art es immer als einen angriff nein als Ausländerfeindlich ansiehst wenn man sich bzg. einer Rollenbesetzung oder anderweitiger äußerung wie bei mir damals als ich den harmlosen vergleich mit den Turtles brachte äußert. Empfinde ich als äußerst störend bzw. unangebracht.

Bitte erspar mir den satz 'Dann kannst du woanders hingehen'.


Ach ja. Til Schweiger spielt ab sofort Shaft, ein Maori spielt Captain Kirk und für 'Die Todesfäuste des Cheng Li' Casten wir Elyas M'Barek.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Mattis » Samstag 29. August 2015, 00:52

Das tut mir Leid, dass ich dich störe.
Beschwerden bitte an den Admin, Mark wird mich wenn nötig entlassen.

Ich habe Invincible zu keinem Zeitpunkt eine ausländerfeindliche Intention unterstellt, sondern nur dargelegt, weshalb es für mich keine Rolle spielt, ob Bond nun schwarz oder weiß ist.
Invincible verteidigt nur ein Bild der Figur James Bond in seinem Kopf, das wohl seinem eingefleischten Fan-Dasein geschuldet ist.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Lativ » Samstag 29. August 2015, 01:12

Mattis hat geschrieben:Das tut mir Leid, dass ich dich störe.
Beschwerden bitte an den Admin, Mark wird mich wenn nötig entlassen.

Ich habe Invincible zu keinem Zeitpunkt eine Ausländerfeindliche Intention unterstellt, sondern nur dargelegt, weshalb es für mich keine Rolle spielt, ob Bond nun schwarz oder weiß ist.
Invincible verteidigt nur ein Bild der Figur James Bond in seinem Kopf, das wohl seinem eingefleischten Fan-Dasein geschuldet ist.
Die wahrscheinlichkeit das ich die Chinesische Mauer 1:1 im alleingang nachbaue ist größer als das dies passiert, also keine sorge. Insofern kann ich mir die mühe wohl ersparen.

Nein direkt gesagt hast du das nicht aber man kann ja auch zwischen den zeilen lesen oder manchmal hören was in anderer Leuten Köpfen vorgeht. Persöhnlich empfinde ich das jedenfalls so weil du diesbezüglich immer sehr dünnhäutig reagierst.

Das Bild das Invincible hat, hab ich als Bond Amateur auch, einiges geht und anderes nicht. Davon abgesehen wäre ein schaden an der Figur möglicherweise irreversibel und es wäre schade um eine reihe die seit so langem bestand hat. Die Haarfarbe im klassischen sinn ist denk ich mittlerweile nebensächlich, so engstirnig wird Fleming nicht gewesen sein.

Übrgens, ich bin froh das sich das Gesellschaftsbild so verändert hat, dieser blöde spruch als er in den 70ern in Rio im Hotel eingecheckt hat ist mir seit jeher übel aufgeschoßen. Wie war das *Das ist die Präsidentensuite* geäußert von einer Figur die der gestik nach auch etwas für Männer übrig hat womit wieder ein Klischee bedient wurde, worauf Bond sowas ähnliches sagte wie *Ich dachte das wär die Obdachlosenunterkunft* mit einer verachtenden art. War glaub ich in 'Moonraker'.

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Agent K » Samstag 29. August 2015, 07:20

Also ich kann der Argumentation hier inzwischen auch nicht mehr folgen. James Bond ist eine "Marke", ein eingetragenes Warenzeichen, das sich in Akzeptanz und Wahrnehmung über Dekaden etabliert hat. Es ist ein "Original", dessen Unversehrtheit durch Urheberrechte geschützt ist. Und ohne ausdrückliche Zustimmung der Rechteinhaber wären derart gravierende Änderungen gar nicht möglich. Das gilt genau so für Indiana Jones, Harry Potter, Luke Skywalker, oder Sherlock Holmes. Wer da nun zwanghaft eine neues Instrumentarium zur Durchsetzung von "Political Correctness" schaffen will, der hält sich entweder an die Vorgaben, oder macht eben gefälligst seine eigene Serie auf, und entfernt sich dann so weit von allen Ähnlichkeiten zu schon bestehenden Franchises, dass keine Copyrightklagen drohen...

Wenn ein Ferrari plötzlich nicht mehr rot ist, weniger als 5l/100km verbraucht, und einen geräumigen Kofferraum hat, dann mag das der Umweltaktivisten neuestes Schätzchen werden, aber es ist eben kein Ferrari mehr...

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Re: James Bond: Schwarz oder Schwul?

Beitrag von Invincible1958 » Samstag 29. August 2015, 07:23

Mattis hat geschrieben:Für mich ist Pierce Brosnan nicht Daniel Craig, sondern vielmehr ist Daniel Craig der Typ, der den Posten von Pierce Brosnan übernommen hat. Die spielen beide für mich nicht den gleichen Charakter, sondern einfach nur das Pseudonym James Bond aus.
Alle 6 Darsteller spielen den gleichen Charakter, ja sogar denselben Charakter.
Der einzige Unterschied ist, dass in jeder Ära ein anderer Charakterzug von Flemings Bond stärker herausgearbeitet ist, während andere Merkmale schwächer betrachtet werden, und umgekehrt.
Auch das Umfeld bzw. seine Vergangenheit wird immer der Aktualität angepasst. Die Hauptregel ist: Bond spielt immer in der Gegenwart. Daher ist Bond im neuen Film SPECTRE natürlich kein 2.-Weltkriegs-Veteran, so wie bei Fleming. Aber er hat dieselbe militärische Laufbahn durchlaufen, nur eben in einer anderen Zeit. Er hat dieselben Eltern, und dieselbe Kindheit.

Sorry, wenn ich nochmal auf Harry Potter zurückkomme.
Natürlich ist das eine zusammenhängende Geschichte. Aber ich habe ja auch nicht vorgeschlagen, dass nur in einem Film ein schwarzes Kind Harry spielen sollte, sondern in ALLEN Filmen.
Dann gäbe es ja kein Problem.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Bond auch nach 53 Kinojahren (und 63 Romanjahren) immer noch erfolgreich ist, ist dem geschuldet, dass sie immer wieder zu Fleming zurückkehren.
Und das nicht nur in der von EON produzierten Kinoserie. Der neue Roman "Trigger Mortis" von Anthony Horowitz basiert sogar auf einem unveröffentlichten Entwurf von Ian Fleming. Es ist auch kein Zufall, dass EON im Vorspann der Filme immer noch groß "Ian Fleming's James Bond" präsentiert.

Wenn man die Fleming-Romane liest, dann findet man da nicht die jeweilige Inkarnation der jeweiligen Schauspieler. Aber man findet den Sarkasmus von Connery, die Ironie von Moore, die Härte von Dalton etc. ALLES ist bereits da, und je nach Jahrzehnt wird ein anderer Teil des Charakters in der Filmserie stärker betont wie ich oben bereits erwähnte habe.

Das alles spricht (wie du richtig sagst) noch nicht gegen einen schwarzen Schauspieler.

Mir geht's nur darum, dass Flemings Vermächtnis bedächtig behandelt wird. Dass Flemings Bond in den Romanen offen rassistisch über Schwarze und Frauen herzieht, ist dabei nicht das Argument.
Denn zum Glück haben sich die Zeiten ja (zumindest ein wenig) geändert. Dieser Aspekt des Charakters ist aber trotzdem unterschwellig immer noch da, auch wenn er auf der Leinwand nicht in dem Maße ausgelebt wird wie in den 50ern. Gerade was Frauen angeht, sieht Bond sich auch heute noch eindeutig noch in der dominanten Rolle. Man muss sich nur mal Skyfall ansehen, wo er erst das Leiden einer ehemaligen Kinderprostituierten erkennt, und dann mit ihr schläft, um an Silva ranzukommen. Das ist wohl nicht die feine englische Art.

Ich würde auch vehement widersprechen, wenn gesagt wird, dass der Bond-Charakter nicht tiefgründig ist. In dem Charakter steckt soviel. Und ich wette, Barbara Broccoli hat einen ziemlich alles umfassenden Bond vor ihrem geistigen Auge, wenn sie an ihn denkt. Und das findet man alles bei Fleming. Nur weil nicht alles im Film auf der Leinwand zu sehen ist, heisst das nicht, dass es nicht da ist.

Da es inzwischen soviele Filme gibt, und die meisten Leute heutzutage die Bücher auch nicht gelesen haben, hat natürlich jeder Mensch ein eigenes bzw. anderes Bild von Bond im Kopf.
Aber die Sicht von Fleming und Broccoli ist meiner Meinung nach eindeutig, was den Charakter James Bond angeht.

Alle Nebencharaktere, die in den Romanen auftauchten, wurden inzwischen verändert.
'M' wurde von Männern und einer Frau gespielt, Moneypenny ist jetzt schwarz, Felix Leiter ist jetzt auch schwarz, Q ist das erste Mal jünger als Bond selbst, und Bonds bester Freund Tanner ist zu einem Stichwortgeber für M degradiert worden. Und ja, das funktioniert alles wunderbar, finde ich. Aber nur im Zusammenspiel mit dem Bond, den Fleming damals erschaffen hat.

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